Im Rahmen der aktuellen Verhandlungen für Tarifbeschäftigte von Bund und Kommunen wird auch für Pflegekräfte öffentlicher Einrichtungen ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt. Nach der Auftaktveranstaltung und den ersten beiden Verhandlungsrunden im Januar und Februar 2025, ging es vom 14. bis zum 16. März 2025 schließlich in die dritte Verhandlungsrunde.
Die Termine auf einen Blick:
- 24. Januar 2025: Auftaktveranstaltung und erste Verhandlungsrunde
- 17. und 18. Februar 2025: zweite Verhandlungsrunde
- 14. bis 16. März 2025: dritte Verhandlungsrunde
(Quelle: Bundesministerium des Innern und für Heimat, 2025, zuletzt abgerufen am: 08.03.2025)
Die Forderungen der Gewerkschaften ver.di, dbb, beamtenbund und tarifunion
Die Gewerkschaften fordern für die Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen eine Erhöhung der Entgelte um acht Prozent bzw. um mindestens 350 Euro monatlich für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Neben der Forderung nach mehr Gehalt, fordern ver.di, dbb, beamtenbund und tarifunion mehr Freizeit sowie Entlastung für die Tarifbeschäftigten in der Pflege:
„Das Entgelt-Volumen soll deshalb neben der Erhöhung der Tabellenentgelte auch für die Erhöhung weiterer Entgeltbestandteile (wie Erhöhung von Zeitzuschlägen) genutzt werden, die für belastende Tätigkeiten gezahlt werden.” (Quelle: Bundesministerium des Innern und für Heimat, 2025, zuletzt abgerufen am: 08.03.2025)
Außerdem erwarten die Gewerkschaften Folgendes:
1) zusätzliche freie Tage zum Ausgleich der Arbeitsbelastung,
2) mehr Zeitsouveränität via Zeitkonto zum Zwecke der Finanzierung von Freistellung nach Bedarf,
3) Neuabschluss eines Tarifvertrags zur Altersteilzeit mit bevorzugtem Zugang für Beschäftigte in besonders belastenden Berufen,
4) eine Zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Volumens auf Beamt*innen, Richter*innen, Soldat*innen sowie Versorgungsempfänger*innen sowie
5) die Angleichung der Arbeitszeit im Beamtenbereich an das Tarifniveau (Verringerung von 41 Stunden auf 39 Stunden pro Woche).
(Quelle: Bundesministerium des Innern und für Heimat, 2025, zuletzt abgerufen am: 08.03.2025)
Es geht bei den Tarifverhandlungen um weit mehr, als um Lohnerhöhungen und Inflationsanpassungen. Schließlich gehören Sonderzahlungen, genügend Urlaubstage und eine faire Regelung der Arbeitszeiten auch zu einem attraktiven Arbeitsverhältnis.
Ein Blick auf die dritte Tarifverhandlungsrunde in Potsdam
Die dritte Verhandlungsrunde lief vom 14.03.2025 bis zum 16.03.2025 in Potsdam. Das Team der zdfheute Redaktion hatte in seinem Artikel vom 06.03.2025 mit dem Titel: „Bundesweit Warnstreiks in Kliniken und Heimen” den Kern der Fakten vorab noch einmal gebündelt:
„Verhandelt wird für etwa 2,5 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen in diversen Berufsgruppen, so etwa Erzieherinnen und Erzieher, Krankenpfleger, Busfahrerinnen oder Feuerwehrleute. Verdi fordert eine Tariferhöhung um acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich sowie höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft mindestens drei zusätzliche freie Tage.” (Quelle: zdfheute, 2025, „Bundesweit Warnstreiks in Kliniken und Heimen”, zuletzt abgerufen am: 09.03.2025)
Gegenwind kam von den kommunalen Arbeitgebenden. Zu teuer seien die Forderungen, denn die Mehrkosten beliefen sich im Falle einer Zustimmung auf ca. 15 Milliarden Euro. Auch die zusätzlichen freien Tage seien problematisch, da sie zu Einschränkungen in den kommunalen Dienstleistungen führten. (Quelle: zdfheute, 2025, „Bundesweit Warnstreiks in Kliniken und Heimen”, zuletzt abgerufen am: 09.03.2025)
Stand der Dinge am 16.03.2024 - Kurzes Update
Sonntagabend (16.03.2025): Die Tarifgespräche laufen. Finale Ergebnisse können noch nicht präsentiert werden. Laut welt.de (Stand: 16.03.2025, 22.10 Uhr) geht es allerdings voran:
„Die Arbeitnehmerseite habe neue Vorschläge gemacht, die in die richtige Richtung gingen, hieß es aus Kreisen der Arbeitgeber von Bund und Kommunen. Diese reichten allerdings nicht aus. Aus Gewerkschaftskreisen wurde bestätigt, dass es neue Vorschläge gebe. Diese würden nun beraten.”
Stand der Dinge am 17.03.2025 – Kurzes Update
Montagmittag (17.03.2025): Mühsam nähern sich die Gewerkschaften und die Arbeitgebenden aneinander an. Laut BR24 Redaktion (Stand: 17.03.2025, 12.00 Uhr) haben sich die Beteiligten wohl seit Freitag in einigen Punkten aufeinander zubewegt. „Der Spalt ist deutlich geringer geworden.", so die Verhandlungsführerin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (Karin Welge). Dennoch sei nach wie vor keine konkrete Einigung in Sicht. BR24 schreibt weiter:
„Denkbar wäre auch, dass ein unabhängiger Schlichter [oder eine unabhängige Schlichterin] eingeschaltet wird, um eine Lösung für festgefahrene Gespräche zu finden.“
Wie geht es nun weiter? – Das Team von Pflegia hält Euch weiterhin auf dem Laufenden.