Altenpfleger:innen leisten einen wichtigen Beitrag zur Betreuung und Versorgung älterer Menschen. Gleichzeitig ist die Arbeit in der Altenpflege sehr anspruchsvoll und erfordert viel Geduld, Empathie und physische Belastbarkeit. Doch wie sieht es mit dem Gehalt für Altenpfleger:innen im Jahr 2023 aus?
Laut einer aktuellen Studie des Gehaltsvergleichsportals Gehalt.de liegt das durchschnittliche Bruttogehalt für Altenpfleger:innen derzeit bei etwa 2.700 Euro im Monat. Dies entspricht einem Jahresgehalt von rund 32.400 Euro. Dieser Verdienst variiert allerdings je nach Bundesland, Berufserfahrung und Arbeitgeber stark.
Regionsabhängige Gehälter
In der Regel verdienen Altenpfleger:innen in den neuen Bundesländern etwas weniger als ihre Kolleg:innen im Westen. Auch die Frage, ob es sich um eine städtische oder ländliche Region handelt, wirkt sich auf das Gehalt aus. So liegt das durchschnittliche Bruttogehalt für Altenpfleger:innen in Berlin derzeit bei etwa 2.900 Euro, während Pflegekräfte in Mecklenburg-Vorpommern für die gleiche Tätigkeit rund 2.400 Euro verdienen.
Berufserfahrung und Arbeitgeber
Die Gehälter, die Pfleger:innen in der Altenpflege erwarten dürfen, steigen mit ihrer Berufserfahrung. Altenpfleger:innen, die bereits seit einigen Jahren ihren Beruf ausüben und entsprechende Weiterbildungen vorweisen können, werden teilweise sogar in leitenden Positionen oder als Stationsleitung eingesetzt. Damit geht mehr Verantwortung, aber eben auch ein höheres Gehalt einher.
Auch die Wahl des Arbeitgebers wirkt sich auf das Gehalt aus. Während Tarifverträge im öffentlichen Dienst und in der kirchlichen Altenpflege häufig eine höhere Bezahlung vorsehen, verdienen Altenpfleger:innen in privaten Pflegeeinrichtungen oder bei ambulanten Pflegediensten oft weniger.
Höhere Gehälter dank Tarifverhandlungen
Eine positive Entwicklung hinsichtlich des Gehalts für Altenpfleger:innen ergibt sich aus den Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BVAP). In diesen Verhandlungen wurde im Jahr 2022 eine Erhöhung der Mindestentgelte für Altenpflegekräfte vereinbart. Ab Januar 2023 erhalten examinierte Altenpflegekräfte wenigstens 18,50 Euro pro Stunde, was bei einer 39-Stunden-Woche einem Bruttoverdienst von 3.137 Euro im Monat entspricht. Auch Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung oder mit ein- bis zweijähriger Ausbildung profitieren von der Erhöhung der Mindestentgelte.
Gehalt steigern durch Weiterbildungen
Altenpfleger:innen können sich weiterbilden, um so höhere Gehälter zu erzielen. Auf diese Weise können sie von ihrem Arbeitgeber auf vielfältigere Weise eingesetzt werden, was ihm einen geldwerten Vorteil verschafft, für den die Pflegekraft einen höheren Verdienst fordern kann. Darüber hinaus können Altenpfleger:innen infolge von Weiterbildungen eine größere Verantwortung in der Einrichtung übernehmen, was zu einem erfüllten Berufsalltag beiträgt.
Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielseitig: Pflegekräfte können sich in einem bestimmten Bereich spezialisieren, der sie besonders interessiert – zum Beispiel in der außerklinischen Intensivpflege oder in der Palliativ- und Hospizpflege. Daneben gibt es aber auch die Möglichkeit, dass Altenpfleger:innen eine administrative Weiterbildung machen. Sie erlaubt es ihnen, wichtige organisatorische Aufgaben zu übernehmen oder ein Team von Pflegekräften zu leiten. Hierfür kommen beispielsweise Weiterbildungen zur Einrichtungsleitung, Pflegedienstleitung oder zur Wohnbereichsleitung in Betracht.
Pflegestudium
Ein deutlich höheres Gehalt winkt studierten Pflegekräften. Notwendig ist hierfür in der Regel ein Abitur – das ist aber nicht zwingend der Fall. Einige Pflegestudiengänge können auch auf Basis einer Ausbildung begonnen werden. Wer den Arbeitsalltag nicht ganz aufgeben möchte, kann sich für ein duales Studium entscheiden: Dabei können Altenpfleger:innen ihr im Studium erlerntes Wissen direkt in die Praxis umsetzen und es so deutlich leichter verinnerlichen.