Du hast Deine Ausbildung erfolgreich beendet und bist nun examinierte Pflegefachkraft – herzlichen Glückwunsch! Falls Du Dich mit dem Gedanken an den Stationsdienst nicht anfreunden kannst, ist vielleicht der Job als Betriebskrankenpfleger genau die richtige Alternative für Dich. Hier erfährst Du, welche Aufgaben auf Dich zukommen und welche typischen Einsatzgebiete es gibt.
Krankenpfleger – in einem ganz normalen Unternehmen?!
Lange Arbeitszeiten, ein hohes Stresslevel und anspruchsvolle Tätigkeiten - darüber klagen branchenübergreifend immer mehr Arbeitnehmer. Hinzu kommen Berufe, die ohnehin mit einem höheren Gesundheitsrisiko verbunden sind. Das gilt zum Beispiel dann, wenn schwere Maschinen bedient werden oder der Job auf andere Weise den Körper strapaziert. Gleichzeitig können sich die meisten Unternehmen keine längeren Arbeitnehmerausfälle leisten und legen deshalb zunehmend Wert auf eine gute gesundheitliche Versorgung am Arbeitsplatz.
Gerade in größeren Betrieben ist deshalb die Anwesenheit eines betriebsmedizinischen Dienstes üblich. Er braucht Ärzte, aber eben auch Betriebskrankenpfleger, die die Ärzte unterstützen und ihnen Arbeit abnehmen. Du hilfst den Mitarbeitern des Betriebs bei unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen und Fragen.
Welche Aufgaben übernehmen Betriebskrankenpfleger?
Betriebskrankenpfleger – oder auch Betriebskrankenschwestern, Werkspfleger oder arbeitsmedizinische Assistenten – sind in erster Linie für die Gesundheit der Mitarbeiter zuständig. Das bedeutet, dass Du Ansprechpartner bist und akute gesundheitliche Probleme behandelst. Ein weiterer Schwerpunkt Deiner Tätigkeit liegt aber auch auf der Prävention von Erkrankungen. So hilfst Du mit, das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Arbeitnehmer zu stärken und beugst Personalausfällen nach Möglichkeit bereits frühzeitig vor.
Zu den präventiven Arbeiten gehören Schulungen oder Workshops, Informationsveranstaltungen und Beratungen. Du hilfst aber zum Beispiel auch bei der rückenschonenden Gestaltung von Arbeitsplätzen, sodass Haltungsschäden reduziert werden.
Gelegentlich kommen erkrankte Mitarbeiter zu Dir, die Medikamente oder akute Hilfe benötigen. Dann nimmst Du die notwendigen Maßnahmen vor und leistest etwa erste Hilfe oder rufst einen Krankenwagen.
Schließlich assistierst Du dem Betriebsarzt bei Seh- und Hörtests, EKGs oder Blutabnahmen und führst Impfungen durch. Auch organisatorisch stehst Du dem Arzt zur Seite und übernimmst administrative und verwaltungstechnische Aufgaben, führst Gesundheitsakten, bestellst Verbrauchsmaterialien und vergibst Termine an Mitarbeiter.
Einsatzorte und Voraussetzungen für Betriebskrankenpfleger
Betriebskrankenpfleger werden bei den verschiedensten Unternehmen eingesetzt. Du kannst zum Beispiel für Pharmafirmen, Flughäfen oder in Autokonzernen tätig werden. Grundsätzlich sind die Möglichkeiten aber nicht beschränkt, da immer mehr – gerade größere - Konzerne einen eigenen betriebsmedizinischen Dienst beschäftigen.
Für die Tätigkeit als Betriebskrankenpfleger musst Du ein ausgebildeter Krankenpfleger, Rettungssanitäter oder Arzthelfer sein. Oft kann es dabei sein, dass Du auch Außenstellen mit betreust. In dem Fall benötigst Du einen eigenen Pkw und solltest damit rechnen, regelmäßig in den Außenstellen tätig zu werden. Thematisiere dies bei Unklarheiten am besten bereits im Vorstellungsgespräch, damit Du weißt, was genau auf Dich zukommt. In der Regel findest Du entsprechende Hinweise aber in der Jobbeschreibung.
Job Betriebskrankenpfleger – eine ruhigere Alternative zum Stationsdienst
Bist Du kein Fan von Schichtdiensten und der fordernden Arbeit auf der Station, kann der Job als Betriebskrankenpfleger eine schöne Alternative für Dich sein. Hier ist Dein Arbeitsalltag meist ruhiger und weniger stressig, da Notfälle die Ausnahme sind und Du viel präventiv tätig wirst. Auch hast Du kaum wechselnde Patienten, sondern kümmerst Dich um die Mitarbeiter eines Unternehmens, die oft über Jahre oder Jahrzehnte bleiben.