Als Pflegekraft gibst Du Tag für Tag Dein Bestes: Du kümmerst Dich liebevoll um pflegebedürftige Menschen und schenkst Zuwendung, Fürsorge und Unterstützung. Aber wer kümmert sich bei alledem eigentlich um Dich? Die erschreckende Realität zeigt: Die, die andere umsorgen, fallen oft selbst durchs Raster. Wie belastet Pfleger:innen sind, beweisen seit Jahren Statistiken, nach denen sie wesentlich mehr Krankheitstage als andere Berufsgruppen haben. Auch Burnout ist in Pflegeberufen längst keine Ausnahme mehr, sondern ein weitverbreitetes Problem, das dringend mehr Aufmerksamkeit benötigt. Wie Du die Anzeichen für ein Burnout als Pflegekraft erkennst und ihnen frühzeitig entgegenwirken kannst, liest Du hier.
Die besondere Belastungssituation in der Pflege
Als Pfleger:in bist Du leider besonders prädestiniert dafür, ein Burnout zu erleiden. Das liegt daran, dass gleich mehrere Faktoren zusammenkommen, die dies begünstigen: Da ist zum einen die enorme körperliche Belastung durch Heben, Tragen und langes Stehen. Hinzu kommt die emotionale Komponente: Der tägliche Umgang mit Krankheit, Leid und manchmal auch Tod fordert seinen Tribut. Wenn dann noch Personalmangel, Zeitdruck und Schichtdienst dazukommen, ist der Weg in die Erschöpfung oft vorgezeichnet.
Burnout in der Pflege - Warnsignale erkennen
Das Gefährliche an einem Burnout ist, dass es sich oft schleichend entwickelt. Deshalb ist es nicht immer leicht zu erkennen. Halte Ausschau nach körperlichen und emotionalen Anzeichen:
Körperliche Anzeichen für Burnout
- Chronische Müdigkeit, die auch durch Schlaf nicht verschwindet
- Häufige Kopfschmerzen oder Verspannungen
- Schlafstörungen trotz Erschöpfung
- Erhöhte Anfälligkeit für Infekte
- Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essverhalten
Emotionale Anzeichen für Burnout
- Gefühl der inneren Leere
- Zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber Patient:innen
- Reizbarkeit und Ungeduld
- Verlust der Empathiefähigkeit
- Zynische Einstellung zur Arbeit
Auch Dein Verhalten kann sich ändern, wenn Du ein Burnout entwickelst:
- Sozialer Rückzug von Kolleg:innen und im Privatleben
- Vermehrte Fehler bei der Arbeit
- Schwierigkeiten, Dich zu konzentrieren
- Verstärkter Konsum von Kaffee, Alkohol oder Medikamenten
- Häufiges Zu-spät-Kommen oder Krankmeldungen
Burnout vorbeugen - diese Maßnahmen können helfen
Ein Burnout - oder auch eine Vorstufe - zeigt Dir, dass es so nicht weitergehen kann. In erster Linie solltest Du unbedingt lernen, “Nein” zu sagen. Du musst nicht jede Zusatzschicht übernehmen, um die Du gebeten wirst, und auch nicht immer die Person sein, die für Kolleg:innen einspringt. Lerne Deine eigenen Grenzen kennen und lehne zusätzliche Verpflichtungen ab, sobald sie erreicht sind. Das gilt übrigens nicht nur für den beruflichen, sondern auch für den privaten Bereich: Sozialstress existiert und kann sich stärker auf Dein Wohlbefinden auswirken, als Du vielleicht denkst - insbesondere dann, wenn Du bereits in Deinem Beruf stark eingespannt bist.
Daneben helfen Dir Selbstfürsorge und -pflege und ein Gleichgewicht in Deinem Leben:
- Regelmäßige Bewegung und Sport
- Ausreichend Schlaf
- Gesunde Ernährung
- Entspannungstechniken wie Meditation oder Progressive Muskelentspannung
- Hobbys und soziale Kontakte außerhalb des Berufs
Burnout als Pflegekraft - was machst Du, wenn es ernst wird?
Wenn Du bei Dir selbst oder Kolleg:innen Anzeichen eines Burnouts bemerkst, ist schnelles Handeln gefragt: Wende Dich an Vorgesetzte, den Betriebsrat oder den betriebsärztlichen Dienst und führe ein offenes Gespräch. Dein:e Arbeitgeber:in kann Dich unterstützen - aber nur, wenn er:sie weiß, was in Dir vor sich geht. Auch Arbeitsmediziner:innen oder Psychotherapeut:innen können für Dich da sein und gemeinsam mit Dir Lösungen entwickeln. Dafür musst Du Dich übrigens keineswegs schämen, im Gegenteil: Deine eigenen Grenzen zu erkennen und aktiv nach einer Lösung zu suchen, zeugt von Professionalität. Außerdem tust Du damit auch Deiner:m Arbeitgeber:in einen Gefallen, denn er:sie hat am meisten von Dir, wenn Du gesund und voll einsatzfähig bist.
Bleiben diese Maßnahmen erfolglos, solltest Du eine längere Pause machen. Ein Tapetenwechsel - zum Beispiel in Form von einer Reise ins Ausland - kann dabei Wunder wirken und Dir helfen, wieder zu Dir zu kommen. Versuche aber danach, nicht in alte Muster zurückzufallen, sondern setze Dein Wohlbefinden an die erste Stelle.
Was Pflegia für Dich tun kann
Wenn Du trotz aller Maßnahmen merkst, dass Du in Deinem aktuellen Job keine langfristige Verbesserung Deiner Situation erreichen kannst, kann ein Jobwechsel die richtige Lösung sein. Manchmal ist es einfach an der Zeit, sich neu zu orientieren und ein Arbeitsumfeld zu finden, das besser zu Deinen Bedürfnissen und Werten passt. Genau hier kann Pflegia Dich unterstützen: Wir helfen Pflegefachkräften dabei, gezielt Stellen zu finden, die nicht nur fachlich, sondern auch menschlich und organisatorisch passen. Ein wertschätzendes Team, klare Strukturen und bessere Arbeitsbedingungen sind keine Utopie – wir bringen Dich dorthin, wo Du Dich wohlfühlst und wieder mit Freude Deine wichtige Arbeit ausüben kannst. Dein Wohlbefinden steht für uns an erster Stelle, denn nur wenn es Dir gut geht, kannst Du auch langfristig für andere da sein.