Gesundheits- und Krankenpfleger:in Gehalt
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Gesundheits- und Krankenpfleger:in Gehalt

Als Gesundheits- und Krankenpfleger:in darfst Du Dich auf ein attraktives Gehalt freuen! Im Landesdurchschnitt verdienst Du derzeit 3.944 Euro brutto monatlich. Dein Gehalt steigt mit Deiner beruflichen Erfahrung und wird durch Zuschläge oder Sonderzahlungen aufgebessert. Hier erfährst Du alles, was Du über das Gehalt von Gesundheits- und Krankenpfleger:innen wissen solltest.

 

Was verdient man als Krankenpfleger:in?

 

Als Gesundheits- und Krankenpfleger:in verdienst Du ein durchschnittliches monatliches Bruttogehalt von etwa 3.944 Euro. Dieses Einkommen kann je nach Region, Arbeitgeber:in, Berufserfahrung und Qualifikation variieren. Zusätzlich zum Grundgehalt erhöhen Zuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit Dein Einkommen. Durch Weiterbildungen und Spezialisierungen hast Du die Möglichkeit, Dein Gehalt weiter zu steigern und in höhere Gehaltsstufen aufzusteigen.

 

Einstiegsgehalt als Gesundheits- und Krankenpfleger:in

 

Zum Zeitpunkt des Berufseinstiegs kannst Du als Gesundheits- und Krankenpfleger:in mit einem monatlichen Bruttogehalt von etwa 2.500 bis 2.800 Euro rechnen. Dieses Einstiegsgehalt variiert je nach Bundesland, Art der Einrichtung und Tarifvertrag. In öffentlichen Einrichtungen, die nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlen, profitierst Du von festgelegten Gehaltsstrukturen und zusätzlichen Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Hier wirst Du der Entgeltstufe P7 zugeordnet und verdienst demnach ein Einstiegsgehalt von 3.304,69 € pro Monat.

 

Gehalt von Gesundheits- und Krankenpfleger:innen in der Ausbildung

 

Während Deiner dreijährigen Ausbildung erhältst Du bereits eine attraktive Vergütung, die sich jährlich erhöht:

●      Im 1. Ausbildungsjahr verdienst Du etwa 1.191 Euro brutto pro Monat.

●      Im 2. Ausbildungsjahr steigt Dein Gehalt auf rund 1.252 Euro brutto.

●      Im 3. Ausbildungsjahr beträgt Deine Vergütung etwa 1.353 Euro brutto monatlich.

Diese Beträge variieren je nach Ausbildungsbetrieb und Region. Auszubildende Gesundheits- und Krankenpfleger:innen im öffentlichen Dienst verdienen ähnlich wie Auszubildende in kirchlichen Einrichtungen. Betriebe, die an Tarifverträge wie den TVöD gebunden sind, bieten oft höhere Ausbildungsvergütungen und zusätzliche Leistungen. Nach TVöD Pflege ergibt sich für 2024 das folgende Ausbildungsgehalt:

 ●      1. Ausbildungsjahr: 1.340,69 €

●      2. Ausbildungsjahr: 1.402,07 €

●      3. Ausbildungsjahr: 1.503,38 € 

Gesundheits- und Krankenpfleger:in – Gehalt nach Art der Einrichtung

 

Dein Gehalt variiert je nach Art der Einrichtung, in der Du arbeitest:

Öffentliche Einrichtungen

In Krankenhäusern und Kliniken des öffentlichen Dienstes wirst Du nach dem TVöD bezahlt. Hier profitierst Du von transparenten Gehaltsstrukturen, regelmäßigen Gehaltserhöhungen und zusätzlichen Sozialleistungen. Das Grundgehalt ist oft höher als in anderen Einrichtungen und Du erhältst Zuschläge für besondere Arbeitszeiten. 

Private Einrichtungen

In privaten Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen kann Dein Gehalt teils stark variieren. Manche private Arbeitgeber:innen zahlen überdurchschnittliche Gehälter oder bieten besondere Zusatzleistungen wie Boni oder flexible Arbeitszeitmodelle - dies ist aber längst nicht in jeder Einrichtung so. Deshalb empfehlen wir Dir, die Konditionen genau zu prüfen und gegebenenfalls zu verhandeln.

Kirchliche Einrichtungen

Träger wie die Caritas oder Diakonie haben eigene Tarifverträge, die sich oft an den öffentlichen Tarifen orientieren. Hier kannst Du mit fairen Gehältern und zusätzlichen Sozialleistungen wie etwa einer betrieblichen Altersvorsorge oder zusätzlichen Urlaubstagen rechnen.

Erfahrungsgemäß kannst Du in Betrieben mit dem höchsten Gehalt rechnen, die Dich nach TVöD vergüten. Hier wirst Du der Entgeltgruppe 7 zugeordnet und verdienst derzeit je nach Berufserfahrung zwischen 3.304,69 Euro und 4.066,15 Euro. Das ist aber noch nicht alles: Denn Zeitzuschläge, Feiertagszuschläge oder Sonderzahlungen kommen noch oben drauf!

 

Gesundheits- und Krankenpfleger:in – Gehalt nach Bundesländern

 Das Gehalt als Gesundheits- und Krankenpfleger:in variiert je nach Bundesland zum Teil erheblich. Arbeitnehmer:innen haben branchenübergreifend nach wie vor regelmäßig in westlichen Bundesländern die Nase vorn - und das gilt auch für die Pflegebranche. Im Westen verdienst Du als Gesundheits- und Krankenpfleger:in rund 15 Prozent mehr als im Osten Deutschlands:

 

●      Westdeutsche Bundesländer: In Baden-Württemberg, Hessen oder Bayern liegen die Gehälter tendenziell höher. Hier kannst Du mit einem monatlichen Bruttogehalt von etwa 3.500 bis 3.800 Euro rechnen.

 

●      Ostdeutsche Bundesländer: In Sachsen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt sind die Gehälter oft niedriger und liegen durchschnittlich bei etwa 3.000 bis 3.300 Euro brutto monatlich.

 Diese Unterschiede im Gehalt für Gesundheits- und Krankenpfleger:innen resultieren aus regionalen wirtschaftlichen Bedingungen und den Lebenshaltungskosten der jeweiligen Regionen. Die geografische Lage kann deshalb ein wesentlicher Faktor in Deiner Berufswahl sein. Beachte dabei aber, dass höhere Gehälter oft auch mit höheren Lebenshaltungskosten einhergehen.

 

Gesundheits- und Krankenpfleger:in – Gehalt nach Alter und Geschlecht

 

Mit zunehmendem Alter und Berufserfahrung steigt in der Regel auch Dein Gehalt. Denn mit wachsender Expertise wirst Du immer wertvoller für Deine:n Arbeitgeber:in - und das wird entsprechend vergütet:

●      Bis 25 Jahre: Als Berufseinsteiger:in verdienst Du durchschnittlich etwa 3.675 Euro brutto pro Monat.

●      25 bis 54 Jahre: In dieser Altersgruppe steigt das Gehalt regelmäßig auf 3.962 Euro brutto monatlich an.

●      Ab 55 Jahren: Mit umfangreicher Erfahrung kannst Du ein monatliches Bruttogehalt von 4.273 Euro und mehr erzielen.

Leider besteht auch in der Pflegebranche - wie in anderen Berufen - nach wie vor ein Einkommensgefälle zwischen Mann und Frau. Laut dem Statistischen Bundesamt verdienen weibliche Gesundheits- und Krankenpflegerinnen etwa 22 Prozent weniger als männliche Gesundheits- und Krankenpfleger. Als weiblicher Pflegerin empfehlen wir Dir, Dein Verhandlungsgeschick zu optimieren! Denn oft treten männliche Pfleger in Gehaltsverhandlungen selbstbewusster auf und fordern mehr - mit Erfolg.

 

Gesundheits- und Krankenpfleger:in – Gehalt im Vergleich mit anderen Berufen

 

Als Gesundheits- und Krankenpfleger:in liegt Dein Gehalt im mittleren bis oberen Bereich der Gehaltsskala im Gesundheitswesen. Im Vergleich zu anderen medizinischen und pflegerischen Berufen zeigt sich, dass Du dank Deiner Ausbildung und Expertise ein attraktives Einkommen erzielen kannst.

Altenpfleger:innen

verdienen durchschnittlich etwa 3.611 Euro brutto pro Monat. Damit liegen sie leicht unter dem Verdienst von Gesundheits- und Krankenpfleger:innen.

Medizinische Fachangestellte

erhalten ein durchschnittliches Monatsgehalt von etwa 2.778 Euro brutto, was deutlich unter dem Gehalt von Gesundheits- und Krankenpfleger:innen liegt.

Hebammen und Entbindungspfleger:innen

können mit einem monatlichen Bruttogehalt von etwa 4.007 Euro rechnen, womit sie in eine ähnliche Gehaltsklasse fallen wie Gesundheits- und Krankenpfleger:innen.

Assistenzärzt:innen

verdienen deutlich mehr, mit durchschnittlichen Monatsgehältern von etwa 6.620 Euro brutto. Allerdings erfordert dieser Beruf auch ein abgeschlossenes Medizinstudium und eine längere Ausbildungszeit.

 

Mehr Gehalt durch Weiterbildungen als Gesundheits- und Krankenpfleger:in

 

Wenn Du als Gesundheits- und Krankenpfleger:in Deine Karriere voranbringen und Dein Gehalt erhöhen möchtest, bieten sich zahlreiche Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten an. Durch den Erwerb zusätzlicher Qualifikationen kannst Du nicht nur Dein Fachwissen vertiefen, sondern auch neue Verantwortungsbereiche übernehmen und Dich für besser bezahlte Positionen qualifizieren.

 

Spezialisierungen in Fachbereichen

Intensivpflege und Anästhesie

 Mit einer Spezialisierung in der Intensivpflege und Anästhesie kannst Du auf Intensivstationen oder im OP-Bereich arbeiten. Hier betreust Du Patient:innen, die einer besonders intensiven medizinischen Überwachung bedürfen, und arbeitest eng mit Ärzt:innen zusammen. 

Onkologiepflege

 Als Onkologiepfleger:in spezialisierst Du Dich auf die Betreuung von Krebspatient:innen. Du begleitest sie während ihrer Therapie, leistest emotionale Unterstützung und koordinierst die Pflegeprozesse.

Psychiatrische Pflege

 In der psychiatrischen Pflege arbeitest Du mit Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden und unterstützt sie im Alltag. Zudem begleitest Du therapeutische Maßnahmen und hilfst Deinen Patient:innen bei ihrer sozialen Integration.

Palliativpflege

 Die Palliativpflege konzentriert sich auf die Betreuung von Menschen mit unheilbaren Krankheiten. Du sorgst für Schmerzlinderung, unterstützt Patient:innen und Angehörige in schwierigen Situationen und trägst zur Verbesserung ihrer Lebensqualität bei.

 

Übernahme von Leitungsfunktionen

Stationsleitung

 Als Stationsleitung übernimmst Du die organisatorische und personelle Verantwortung für eine Station im Krankenhaus und planst Dienstpläne, koordinierst Abläufe und bist Ansprechpartner:in für Dein Team.

Pflegedienstleitung

 In der Rolle der Pflegedienstleitung trägst Du die Gesamtverantwortung für den Pflegebereich einer Einrichtung. Du entwickelst Pflegekonzepte, bist für das Qualitätsmanagement zuständig und leitest größere Teams.

Heimleitung

 Als Heimleitung eines Pflegeheims oder einer ähnlichen Einrichtung bist Du für den gesamten Betrieb verantwortlich. Neben pflegerischen Aufgaben kümmerst Du Dich um betriebswirtschaftliche Belange, Personalführung und die strategische Ausrichtung.

 

Akademische Weiterbildungen

Studium der Pflegewissenschaften

 

Du bist bereit, doch nochmal die Schulbank zu drücken? Ein Bachelor- oder Masterstudium in Pflegewissenschaften eröffnet Dir neue berufliche Perspektiven, die sich auch finanziell lohnen! Du kannst in der Forschung tätig werden, an der Entwicklung neuer Pflegekonzepte mitarbeiten oder in der Lehre zukünftige Pflegekräfte ausbilden. Akademische Abschlüsse gehen in der Regel mit höheren Gehältern und verantwortungsvolleren Positionen einher.

Pflegemanagement

 Ein Studium oder eine Weiterbildung im Pflegemanagement qualifiziert Dich für leitende Positionen im Gesundheitswesen. Du erwirbst betriebswirtschaftliches Wissen, lernst Personalführung und Organisationsentwicklung, um Deine zukünftige anspruchsvolle, aber gut bezahlte Rolle optimal auszufüllen.

Gesundheitsökonomie

 Durch ein Studium der Gesundheitsökonomie kombinierst Du Kenntnisse aus dem Gesundheitswesen mit wirtschaftlichem Fachwissen. Du erfährst, wie Du ökonomische Prozesse in Gesundheitseinrichtungen optimierst und strategische Entscheidungen triffst.

 

Fortbildungen und Zusatzqualifikationen

Praxisanleitung

 Als Praxisanleiter:in bist Du für die Ausbildung neuer Pflegekräfte zuständig. Du vermittelst theoretisches Wissen und praktische Fähigkeiten und trägst zur Qualität der Ausbildung bei, wodurch Du eine verantwortungsvolle Generation von Pflegekräften prägst.

Wundmanagement

 Spezialisierst Du Dich im Wundmanagement, wirst Du zum:zur Expert:in für die Versorgung chronischer und schwer heilender Wunden - eine Fähigkeit, die in vielen Einrichtungen gefragt ist. 

Pain Nurse

 Als sogenannte Pain Nurse spezialisierst Du Dich auf das Schmerzmanagement. Du betreust Patient:innen mit akuten oder chronischen Schmerzen und entwickelst individuelle Behandlungspläne.

Hygienefachkraft

 Mit einer Weiterbildung zur Hygienefachkraft übernimmst Du Verantwortung für die Einhaltung und Verbesserung von Hygienestandards in Gesundheitseinrichtungen. Angesichts der Bedeutung von Hygiene und Infektionsprävention ist diese Qualifikation in unzähligen Einrichtungen sehr gefragt und wird entsprechend honoriert.

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Gehalt in der Pflege