Eine Situation, die viele Menschen früher oder später ereilt: Ein Familienmitglied wird pflegebedürftig und benötigt Unterstützung im Alltag. Oft übernehmen dann Angehörige die Pflege und Betreuung zu Hause. Doch diese Aufgabe führt zu einer weitreichenden Umstellung für alle Beteiligten und kann sowohl körperlich als auch emotional belasten. Deshalb ist es wichtig, dass pflegende Angehörige sich selbst nicht vernachlässigen und auch auf ihre eigene Gesundheit achten. Im Folgenden stellen wir Tipps für die Pflege von Angehörigen zu Hause vor.
Informiere Dich und hole Dir Unterstützung
Pflege ist nicht gleich Pflege. Der Alltag von Pflegenden und Pflegebedürftigen sieht immer ein wenig anders aus und richtet sich nach den Bedürfnissen der gepflegten Person. Bevor Du loslegst, solltest Du Dich deshalb über die verschiedenen Möglichkeiten der häuslichen Pflege informieren. Krankenkassen und Wohlfahrtsverbände bieten Beratungen und Schulungen an, die pflegende Angehörige unterstützen und entlasten können. Tausche Dich idealerweise auch mit anderen Betroffenen aus – oft haben sie hilfreiche Praxistipps, die Dir helfen und den Einstieg erleichtern.
Sorge für Entlastung
Die Pflege von Angehörigen kann zumindest zeitweise stressig und emotional belastend sein. Achte deshalb darauf, regelmäßige Pausen einzulegen und Dir Zeit für Dich selbst zu nehmen. Das kann bedeuten, dass Du Dir von Freunden oder anderen Familienmitgliedern unter die Arme greifen lässt oder eine professionelle Unterstützung in Anspruch nimmst. Selbst kleine Auszeiten helfen Dir, um wieder Energie und Kraft zu tanken.
Passe den Haushalt an die neue Situation an
Mit den richtigen Vorkehrungen im Haushalt erleichterst Du Dir die Arbeit und entlastest vor allem auch die pflegebedürftige Person. Zu beliebten Hilfsmitteln gehören zum Beispiel Greifhilfen, Rollstühle, Haltegriffe und Treppenlifte. Auch eine barrierefreie Gestaltung des Wohnraums macht die Pflege deutlich angenehmer.
Erstelle einen Pflegeplan
Ein Pflegeplan hilft Dir dabei, den Pflegealltag zu organisieren und ein potenzielles Chaos schon frühzeitig zu verhindern. Dafür werden die Aufgaben und Tätigkeiten notiert und aufgeteilt, so dass alle Beteiligten wissen, was zu tun ist. Auf diese Weise vermeidest Du insbesondere bei der Zusammenarbeit mehrerer Pflegender Überforderung und Missverständnisse.
Achte auf Deine Gesundheit
Pflegende Angehörige neigen leider allzu oft dazu, ihre eigene Gesundheit außer Acht zu lassen. Dabei können bereits kleine Umstellungen eine deutliche Wirkung zeigen: Entspannungsübungen und ausreichend Bewegung helfen Dir nicht nur dabei, körperlich und geistig fit zu bleiben. Mit ihnen baust Du Stress ab, kommst herunter und tankst neue Kraft.
Finanzielle Unterstützung
Die Pflege von Angehörigen zu Hause kann durchaus kostspielig werden. Für finanzielle Entlastung sorgen zum Beispiel das Pflegegeld oder Pflegesachleistungen, die von den Kranken- oder Pflegekassen übernommen werden. Auch steuerliche Vorteile kommen Dir zugute.
Umgang mit der pflegebedürftigen Person
Der Umgang mit der pflegebedürftigen Person bereitet vielen Betroffenen Startschwierigkeiten. Schließlich handelt es sich oft um ein Elternteil, das die Pflegerin oder den Pfleger über Jahre selbst großgezogen hat. Nun ändern sich schlagartig die Rollen, was nicht immer einfach ist.
Taste Dich geduldig an die Situation heran und begegne dem oder der Pflegebedürftigen mit Einfühlungsvermögen und Respekt. Gehe auf die Bedürfnisse des/der Pflegebedürftigen ein und vermittle ihm/ihr ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Wenn Ihr beide stets das Gespräch sucht und Euch über Eure Wünsche, Vorstellungen oder Probleme austauscht, kann Euch die häusliche Pflege noch enger zusammenbringen.