Als Pflegehelfer:in bist Du ein wichtiges Mitglied des Pflegeteams. Du unterstützt Pflegefachkräfte oder führst Pflegeaufgaben eigenständig aus und bist damit in vielen Einrichtungen sehr gefragt!
Was macht ein:e Pflegehelfer:in?
Pflegehelfer:innen unterstützen examinierte Pflegekräfte bei der Betreuung und Pflege von Patient:innen in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten. Deine Aufgaben umfassen vor allem die Hilfe bei der Grundpflege - also zum Beispiel beim Waschen, Ankleiden, Essen - und der Mobilisierung der zu pflegenden Personen. Ebenso bist Du für die Sauberheit und Hygiene zuständig und dokumentierst durchgeführte Pflegehandlungen und wirkst bei ihrer Planung mit.
Oft bist Du erste:r Ansprechpartner:in für die Bedürfnisse der Patient:innen und spielst eine wichtige Rolle im Alltag der Pflegeeinrichtungen. Neben der körperlichen Unterstützung kümmerst Du Dich auch um das seelische Wohl der Patient:innen, hörst ihnen zu und schenkst ihnen Zuwendung. Unter Anleitung kannst Du auch einfache medizinische Aufgaben selbst übernehmen und zum Beispiel Blutdruck oder Temperatur messen.
Pflegehelfer:in – Ausbildung
Die Ausbildung zur Pflegehelferin oder zum Pflegehelfer vermittelt Dir grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten in der Pflege. Sie ist weniger umfangreich als die Ausbildung zur Pflegefachkraft, bereitet Dich aber darauf vor, sie im Pflegealltag kompetent zu unterstützen. Die Ausbildung ist nicht bundesweit einheitlich geregelt und kann daher je nach Bundesland und Bildungsträger variieren. In der Regel kannst Du aber drei unterschiedliche Ausbildungswege beschreiten: die Ausbildung als Altenpflegehelfer:in, als Gesundheits- und Krankenpfleger:in oder als Pflegeassistenz. In jedem Fall kombiniert die Ausbildung theoretischen Unterricht mit praktischen Einsätzen und gibt Dir einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Bereiche der Pflege.
Zugangsvoraussetzungen
Für die Ausbildung zur:m Pflegehelfer:in sind die Zugangsvoraussetzungen relativ niedrig, was den Einstieg in den Pflegeberuf erleichtert.
In der Regel benötigst Du:
Manche Bildungsträger fordern zudem ein polizeiliches Führungszeugnis oder ein vorheriges Praktikum in der Pflege.
Pflegehelfer:in - Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Die Ausbildung zur/m Pflegehelfer/in ist meist schulisch organisiert und findet an Berufsfachschulen oder bei Bildungsträgern statt. Sie kann in Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden und gliedert sich in theoretische und praktische Ausbildungsanteile.
Theoretischer Unterricht:
Hier erwirbst Du Grundlagenwissen in Pflege, Anatomie, Physiologie und Kommunikation.
Praktische Ausbildung:
Du sammelst Erfahrungen in Pflegeeinrichtungen wie Krankenhäusern oder Altenheimen und wendest Dein theoretisches Wissen unter Anleitung an.
Der Ausbildungsaufbau variiert je nach Anbieter:in. Einige Programme bieten Blockunterricht an, bei dem sich Theorie- und Praxisphasen abwechseln, während andere einen wöchentlichen Wechsel zwischen Schule und Praxis vorsehen.
Ausbildungsinhalte
Während der Ausbildung als Pflegehelfer:in lernst Du Folgendes:
Grundlagen der Pflege
Körperpflege, Ernährung, Mobilisation und Prophylaxen
Anatomie und Physiologie
Grundkenntnisse über den menschlichen Körper und seine Funktionen
Krankheitslehre
Verständnis für häufige Erkrankungen und ihre Auswirkungen auf die Pflege
Hygiene und Infektionsprävention
Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen und zur Einhaltung hygienischer Standards
Kommunikation und Interaktion
Umgang mit Patient:innen, Angehörigen und im Team
Rechtliche und ethische Grundlagen
Patientenrechte, Schweigepflicht und ethische Fragestellungen in der Pflege
Dokumentation
Führen von Pflegedokumentationen und Berichten
Ausbildungsdauer
Die Dauer der Ausbildung variiert je nach Bildungsträger und Bundesland. In der Regel beträgt sie:
Vollzeitausbildung
Ein bis zwei Jahre (mindestens 700 Stunden Unterricht und 850 Stunden praktische Ausbildung in Pflegeeinrichtungen)
Teilzeitausbildung
Entsprechend länger, je nach wöchentlicher Stundenzahl
Daneben gibt es auch Kompaktkurse oder modular aufgebaute Lehrgänge, die Dir eine flexiblere Gestaltung der Ausbildungszeit erlauben.
Ausbildungsorte
Berufsfachschulen/Bildungseinrichtungen
Hier erfolgt der theoretische Unterricht, der Dir das Wissen vermittelt, das Du für Deine spätere Arbeit benötigst
Praktische Einsatzstellen
Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime oder ambulante Pflegedienste, in denen Du unter Anleitung praktische Erfahrungen sammelst und das Gelernte umsetzt
Ausbildungsabschluss
Am Ende der Ausbildung legst Du eine Prüfung ab, die in der Regel aus schriftlichen, mündlichen und praktischen Teilen besteht (aber je nach Bundesland variiert). Mit dem erfolgreichen Abschluss erhältst Du ein Zertifikat oder Zeugnis, das Dich als geprüfte:n Pflegehelfer:in ausweist. Dieser Abschluss ermöglicht Dir den Einstieg in ein vielfältiges Berufsfeld und öffnet Dir die Türen für die Arbeit in diversen Pflegeeinrichtungen. Beachte jedoch, dass die Bezeichnung und Anerkennung des Abschlusses je nach Bundesland unterschiedlich lautet, da die Ausbildung nicht bundeseinheitlich geregelt ist.
Perspektiven nach der Ausbildung zur:m Pflegehelfer:in
Nach der Ausbildung zur:m Pflegehelfer:in hast Du die Qual der Wahl: Du kannst in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Rehabilitationskliniken oder ambulanten Pflegediensten arbeiten und durch die praktische Arbeit Deine Kenntnisse und Fähigkeiten im Pflegealltag erweitern. Darüber hinaus kannst Du Dich weiterbilden und Dir ein weitergehendes Know-How aneignen, das Dir gegebenenfalls höhere Gehaltsklassen eröffnet:
Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann
Eine dreijährige Ausbildung, die Dich zur examinierten Pflegekraft qualifiziert
Spezialisierungskurse
Fortbildungen in Bereichen wie Gerontopsychiatrie, Palliativpflege oder Rehabilitation
Mit genügend Erfahrung und weiteren Qualifikationen kannst Du zudem zum Beispiel als Teamleitung Verantwortung übernehmen. Aufgrund des steigenden Bedarfs an Pflegekräften sind Deine Jobaussichten sehr gut - denn Pflegehelfer:innen werden in vielen Einrichtungen dringend gesucht.
Pflegehelfer:innen - Gehalt in der Ausbildung
Während Deiner Ausbildung zur:m Pflegehelfer:in erhältst Du in der Regel keine Vergütung, da es sich dabei um eine schulische Ausbildung ohne Ausbildungsgehalt handelt. Einige Einrichtungen bieten jedoch die Möglichkeit eines sogenannten bezahlten Praktikums oder einer bezahlten Umschulung an. In solchen Fällen kann ein geringes Entgelt gezahlt werden, das sich meist an den gesetzlichen Mindestlohn anlehnt. Es lohnt sich, bei den jeweiligen Bildungsträgern oder potenziellen Arbeitgebern nachzufragen, ob finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten bestehen. Zudem kannst Du schauen, ob Du Anspruch auf Fördermittel wie BAföG hast, um Deine Ausbildungszeit finanziell zu überbrücken.
Pflegehelfer:innen - Gehalt im Beruf
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zur:m Pflegehelfer:in kannst Du mit einem jährlichen Bruttogehalt von etwa 22.000 bis 32.000 Euro rechnen, wobei der Durchschnitt bei ca. 26.000 Euro liegt. Im Jahr 2022 wurde als Nachwirkung der Corona-Pandemie ein verpflichtender Stundenlohn für Pflegekräfte - und damit auch für Pflegehelfer:innen - eingefügt, der über dem regulären Stundenlohn liegt und auch regelmäßig erhöht wird.
Das genaue Einkommen hängt jedoch von verschiedenen Faktoren wie dem Bundesland, der Art der Einrichtung und etwaigen Tarifverträgen ab. In öffentlichen Einrichtungen oder bei Trägern, die nach Tarif bezahlen, profitierst Du oft von besseren Gehaltsstrukturen und zusätzlichen Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Mit zunehmender Berufserfahrung und durch Weiterbildungen hast Du die Möglichkeit, Dein Gehalt zu steigern. Auch Zuschläge für Schicht-, Nacht- und Wochenendarbeit erhöhen Dein Einkommen.
Pflegehelfer:innen - Aufgaben im Arbeitsalltag
In Deinem Arbeitsalltag als Pflegehelfer:in unterstützt Du Pflegefachkräfte bei der Versorgung von Patient:innen und Bewohner:innen. Deine Hauptaufgaben liegen in der Grundpflege:
Körperpflege
Unterstützung beim Waschen, Duschen oder Baden, Zahnpflege und Rasur
An- und Auskleiden
Hilfe beim Wechseln der Kleidung und Anlegen von Kompressionsstrümpfen
Mobilisation
Unterstützung beim Aufstehen, Hinsetzen, Gehen oder Umlagern im Bett, um Druckgeschwüre zu vermeiden
Nahrungsaufnahme
Anreichen von Speisen und Getränken, Überwachung der Nahrungszufuhr bei besonderen Diäten
Emotionale Begleitung
Du leistest Gesellschaft, führst Gespräche und bietest bei Bedarf emotionale Unterstützung
Unter Anleitung kannst Du zudem einfache medizinische Tätigkeiten übernehmen und zum Beispiel Blutdruck, Puls und Temperatur messen. Auch die Dokumentation Deiner durchgeführten Maßnahmen gehört zu Deinen Aufgaben. Bei alledem arbeitest Du eng mit dem Pflegeteam zusammen und trägst dazu bei, den Alltag der Patient:innen so angenehm wie möglich zu gestalten.
Arbeitszeiten von Pflegehelfer:innen
Die Arbeitszeiten in der Pflege sind meist im Schichtdienst organisiert, da eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung von Patient:innen erforderlich ist. Das bedeutet, dass Du in Früh-, Spät- und teilweise auch Nachtdiensten arbeitest. Üblich sind auch Wochenend- und Feiertagsdienste. Diese Schichtarbeit erfordert Flexibilität - sowohl in Deiner Freizeitplanung, als auch Deinem Schlafrhythmus. Gleichzeitig bietet sie Dir aber die Möglichkeit, freie Tage bestmöglich zu nutzen und so zum Beispiel mehr für Deine Familie da zu sein. Hierbei helfen flexible Arbeitszeitmodelle oder Teilzeitstellen, die einige Einrichtungen anbieten, um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu erleichtern.
Wo kann als Pflegehelfer:in gearbeitet werden?
Als Pflegehelfer:in kannst Du in diversen Einrichtungen tätig werden:
Krankenhäuser und Kliniken
Du leistest Unterstützung des Pflegepersonals auf verschiedenen Stationen wie Chirurgie, Innere Medizin oder Geriatrie
Alten- und Pflegeheime
Betreuung und Pflege von Senior:innen in vollstationären Einrichtungen
Ambulante Pflegedienste
Versorgung von Patient:innen in deren häuslicher Umgebung
Rehabilitationszentren
Hier hilfst Du Menschen bei der Wiederherstellung ihrer körperlichen Fähigkeiten nach Krankheiten oder Unfällen
Tagespflegeeinrichtungen
Betreuung von Pflegebedürftigen, die tagsüber Unterstützung benötigen und abends nach Hause zurückkehren
Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen
Assistenz und Förderung der Selbstständigkeit von Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen
Weiterbildungsmöglichkeiten für Pflegehelfer:innen
Nach einigen Jahren Berufserfahrung als Pflegehelfer:in kannst Du Dich auf vielfältige Weise weiterbilden und Deiner Karriere neuen Schwung verleihen:
Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann
Durch diese dreijährige Ausbildung erwirbst Du einen vollwertigen Berufsabschluss und kannst eigenverantwortlich pflegerische Aufgaben übernehmen, was Dir bessere Gehaltsaussichten eröffnet
Weiterbildung zur:m Pflegeassistent:in
Du trägst mehr Verantwortung und darfst komplexere Aufgaben durchführen
Führungskräfteentwicklung
Mit entsprechenden Fortbildungen kannst Du auch Leitungsaufgaben übernehmen - zum Beispiel als Teamleitung oder in der Pflegedienstkoordination
Studium
Bist Du ambitioniert genug, kannst Du Deine Fachhochschulreife oder Dein Abitur nachholen und ein Studium im Bereich Pflege oder Gesundheitsmanagement absolvieren.
Spezialisierungen:
Du kannst Dich auf bestimmte Fachbereiche konzentrieren, zum Beispiel:
Gerontopsychiatrie
Pflege von älteren Menschen mit psychischen Erkrankungen
Palliativpflege
Betreuung von schwerkranken und sterbenden Patient:innen
Demenzbetreuung
Spezielle Pflege und Unterstützung von Menschen mit Demenzerkrankungen
Fortbildungen
Kurzzeitige Fortbildungen zu Themen wie Wundmanagement, Ernährung im Alter oder Validationstechniken