Pflegehelfer:in Gehalt und Verdienst
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Pflegehelfer:in Gehalt und Verdienst

Als Pflegehelfer:in verdienst Du im Schnitt ein monatliches Bruttogehalt von 2.991 Euro und damit ein Jahresgehalt von ca. 35.892 Euro. Dein Gehalt hängt von zahlreichen Faktoren ab: So verdienst Du zum Berufseinstieg natürlich etwas weniger als jemand, der bereits einige Jahre Berufserfahrung mitbringt. Auch das Bundesland, in dem Du beschäftigt wirst und Dein Geschlecht wirken sich auf Deinen Verdienst als Pflegehelfer:in aus. Wo Du am meisten verdienst, wie Du Dein Gehalt aufbessern kannst und Vieles mehr erfährst Du in diesem Artikel.

 

Pflegehelfer:in - Gehalt in der Ausbildung

 

Die Ausbildung zur Pflegehelferin oder zum Pflegehelfer ist meist schulisch organisiert und wird häufig nicht vergütet. Da sie nicht deutschlandweit einheitlich, sondern in den Bundesländern organisiert wird, kann sich dies allerdings je nach Wohnort unterscheiden. Zudem bieten einige Bildungsträger oder Einrichtungen Ausbildungsprogramme an, bei denen eine Vergütung gezahlt wird. Dies ist insbesondere bei dualen Ausbildungen oder Umschulungen der Fall, die über das Arbeitsamt oder andere Förderprogramme finanziert werden. In solchen Fällen kann ein Ausbildungsgehalt gezahlt werden, das sich oft am gesetzlichen Mindestlohn orientiert oder gar tariflich geregelt ist. So erhalten Auszubildende im öffentlichen Dienst im ersten Jahr im Durchschnitt 1.190 Euro pro Monat und im zweiten Ausbildungsjahr 1.252 Euro.

 

Pflegehelfer:in - Gehalt beim Berufseinstieg

 

Nach Deinem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung startest Du endlich als Pflegehelfer:in ins Berufsleben. Dein Einstiegsgehalt liegt zu diesem Zeitpunkt in der Regel bei rund 1.700 Euro brutto pro Monat und variiert je nach Region, Art der Einrichtung und individueller Qualifikation. In öffentlichen bzw. tarifgebundenen Einrichtungen profitierst Du oft von etwas höheren Grundgehältern und zusätzlichen Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Mit Deiner wachsenden Erfahrung steigt auch Dein Gehalt: Pflegehelfer:innen, die vier bis neun Jahre im Beruf stehen, verdienen ca. 2.000 Euro brutto. Nach zehn bis 20 Jahren Berufserfahrung klettert Dein Verdienst auf durchschnittlich 2.300 Euro pro Monat und nach über 20 Jahren auf 2.400 Euro.

 

Pflegehelfer:in - Gehalt nach Art der Einrichtung

 

Dein Gehalt als Pflegehelfer:in hängt stark davon ab, in welcher Einrichtung Du tätig wirst:

 

Öffentliche Einrichtungen

In kommunalen Krankenhäusern oder Pflegeheimen wirst Du häufig nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlt. Hier kannst Du mit einem höheren Grundgehalt und zusätzlichen Sozialleistungen rechnen, was Dein monatliches Bruttogehalt in den oberen Bereich der Gehaltsspanne für Pflegehelfer:innen hebt. Als Pflegehelfer:in fällst Du nämlich in die Entgeltgruppe P5, in der Du (Stand: 2024) ein Gehalt zwischen 2.718 Euro und 3.420,40 Euro verdienst.

Private Einrichtungen

In privaten Pflegeeinrichtungen oder Kliniken variieren die Gehälter stärker, da es hier keine vereinheitlichten Vorgaben wie die eines Tarifvertrags gibt. Manche private Träger zahlen überdurchschnittliche Gehälter oder bieten besondere Zusatzleistungen wie Boni oder betriebliche Altersvorsorge, während andere deutlich unter dem tariflichen Niveau vergüten. Wir empfehlen Dir deshalb, die Konditionen genau zu prüfen und gegebenenfalls zu verhandeln.

Freigemeinnützige Träger

Einrichtungen von Wohlfahrtsverbänden wie Caritas oder Diakonie haben eigene Tarifverträge, die sich meist an den öffentlichen Tarifen orientieren. Hier profitierst Du von fairen Gehältern und zusätzlichen Leistungen wie Weihnachtsgeld oder Zusatzurlaub.

Ambulante Pflegedienste

Bei ambulanten Diensten variiert das Gehalt ebenfalls beträchtlich, weshalb Du auch hier unbedingt Angebote vergleichen solltest.

 

Gehalt für Pflegehelfer:innen nach Größe der Einrichtung

 

Große Einrichtungen

In großen Krankenhäusern oder Pflegeheimen mit vielen Mitarbeitenden gelten häufiger Tarifverträge. Dadurch sind hier die Gehälter in der Regel höher und es gelten klare Strukturen für Gehaltsentwicklungen. In Unternehmen mit über 1.000 bis 20.000 Mitarbeiter:innen verdienst Du im Durchschnitt 2.643 Euro pro Monat und in Einrichtungen mit über 20.000 Beschäftigten 2.667 Euro.

Kleine Einrichtungen

In kleineren Pflegeheimen oder privaten Pflegediensten kann das Gehalt niedriger ausfallen. Allerdings bieten kleine Betriebe oft ein persönlicheres Arbeitsumfeld, flachere Hierarchien und eine höhere Flexibilität hinsichtlich der Arbeitszeiten, die wiederum Deiner privaten Lebensplanung zugutekommt. Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitenden zahlen im Schnitt 2.418 Euro im Monat.

Mittelgroße Einrichtungen

Unternehmen mit über 100 bis 1.000 Mitarbeiter:innen zahlen durchschnittlich 2.551 Euro pro Monat und liegen damit hinsichtlich Gehalt und Leistungen zwischen großen und kleinen Betrieben.

 

Pflegehelfer:in - Gehalt nach Bundesländern

 

Das Gehalt für Pflegehelfer:innen liegt deutschlandweit bei 2.991 Euro brutto im Monat, variiert aber deutlich innerhalb der einzelnen Bundesländer aufgrund der unterschiedlichen Lebenshaltungskosten:

Westdeutsche und südliche Bundesländer

In Bundesländern wie Baden-Württemberg, Bayern oder Hessen liegen die Gehälter tendenziell höher. Hier kannst Du mit einem monatlichen Bruttogehalt von bis zu ca. 3.100 Euro rechnen.

Ostdeutsche Bundesländer

In Bundesländern wie Sachsen, Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern sind die Gehälter oft noch etwas niedriger. Hier liegt das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt bei rund 2.583 Euro.

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Besonders gut verdienst Du in einzelnen Städten wie München (im Schnitt 3.378 Euro brutto im Monat) und Stuttgart (3.232 Euro brutto im Monat). Auch die Gehälter in Düsseldorf, Frankfurt am Main und Köln können sich mit ca. 3.179 Euro bis 2.951 Euro brutto monatlich sehen lassen.

 

Pflegehelfer:innen - Gehalt nach Alter und Geschlecht

 

Das Gehalt von Pflegehelfer:innen variiert je nach Alter und Geschlecht, wobei insbesondere Deine Berufserfahrung und Dein Verantwortungsbereich eine entscheidende Rolle spielen. Jüngere Pflegehelfer:innen bis zu einem Alter von 25 Jahren verdienen durchschnittlich zwischen 1.800 und 2.000 Euro brutto pro Monat. Mit zunehmender Erfahrung und Alter steigt das Gehalt in der Altersgruppe von 25 bis 55 Jahren auf 2.000 bis 2.300 Euro brutto monatlich und klettert ab einem Alter von 55 Jahren aufgrund der langjährigen Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen weiter auf 2.400 Euro.

Bezüglich des Geschlechts zeigt sich in der Pflegebranche wie auch in vielen anderen Branchen leider weiterhin ein Unterschied in der Gehaltshöhe, der aber erfreulicherweise vergleichsweise gering ausfällt. Dennoch verdienen männliche Pflegehelfer im Durchschnitt etwas mehr als ihre weiblichen Kolleginnen. So ist das monatliche Bruttogehalt von männlichen Pflegehelfern etwa 100 Euro höher im Monat als das weiblicher Pflegehelferinnen. Diese Differenz lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen - zum Beispiel auf Unterschiede in der Beschäftigungsdauer oder auf die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten, aber auch auf ein besseres Verhandlungsgeschick. Bist Du eine weibliche Pflegehelferin, empfehlen wir Dir deshalb, Dich vor Deiner Gehaltsverhandlung über übliche Gehälter zu informieren und Deine Verhandlungsstrategien zu üben, damit Du das Gehalt erhältst, das Du verdienst!

 

Gehalt für Pflegehelfer:innen in Teilzeit

 

Viele Pflegehelfer:innen arbeiten in Teilzeit, um ihren Beruf und ihr Privatleben besser miteinander zu vereinbaren. Das Gehalt richtet sich dabei proportional zur geleisteten Arbeitszeit. Wenn Du beispielsweise in Vollzeit (40 Stunden pro Woche) ein Bruttogehalt von 2.000 Euro erhältst, würde es sich im Rahmen einer Teilzeitstelle mit 20 Stunden pro Woche auf etwa 1.000 Euro brutto reduzieren.

Auch als Teilzeitbeschäftigte:r hast Du Anspruch auf anteilige Sozialleistungen und Urlaubstage. Zudem kann sich Dein Nettogehalt bei Teilzeitbeschäftigung prozentual erhöhen, da durch die Steuerfreibeträge Deine Sozialabgaben geringer ausfallen können.

 

Verdienst von Pflegehelfer:innen im Vergleich mit anderen Berufen

 

Im Vergleich zu anderen Berufen im Gesundheits- und Sozialwesen liegt das Gehalt von Pflegehelfer:innen im unteren bis mittleren Bereich:

 

Mehr Gehalt durch Fort- und Weiterbildungen

Durch gezielte Fort- und Weiterbildungen kannst Du als Pflegehelfer:in Dein Gehalt steigern und Deine beruflichen Perspektiven erweitern.

Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann

Eine der effektivsten Möglichkeiten, Dein Gehalt zu erhöhen, ist die Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft. Diese dreijährige Ausbildung qualifiziert Dich für verantwortungsvollere Aufgaben und führt zu einem deutlich höheren Gehalt. Als Pflegefachkraft übernimmst Du komplexere pflegerische Tätigkeiten und kannst in verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens arbeiten. Hast Du bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung als Pflegehelfer:in, kannst Du diese Ausbildung um ein Jahr verkürzen und sie in zwei Jahren absolvieren.

Spezialisierungsfortbildungen

Demenzbegleitung

Spezialisierung auf die Betreuung von Menschen mit Demenzerkrankungen

Palliativpflege

Kenntnisse in der Pflege und Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen

Wundmanagement

Fachwissen zur Versorgung von chronischen und schwer heilenden Wunden

Weiterbildung zur Pflegeassistenz

Durch eine Weiterbildung zur:m Pflegeassistent:in erweiterst Du Dein Aufgabenfeld und übernimmst komplexere pflegerische Tätigkeiten unter Anleitung von Pflegefachkräften, was sich positiv auf Dein Gehalt auswirkt und Dir mehr Verantwortung im Arbeitsalltag überträgt. 

Qualifizierung zur:m Praxisanleiter:in

Als Praxisleiter:in begleitest Du Auszubildende in der Pflege durch ihre Ausbildung und stehst ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Aufstiegsweiterbildungen

Langfristig kannst Du auch über eine Aufstiegsweiterbildung nachdenken:

Fachwirt:in im Gesundheits- und Sozialwesen

Du erwirbst betriebswirtschaftliches Wissen und kannst leitende Funktionen übernehmen

Pflegedienstleitung

In der Pflegedienstleitung erfüllst Du Managementaufgaben und bist für die Organisation und Qualität der Pflege verantwortlich

Studium

Schließlich kannst Du mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung noch einmal die Schulbank drücken und ein weiterbildendes Studium absolvieren. So kannst Du zum Beispiel einen Bachelorabschluss in Pflegewissenschaft, Pflegemanagement oder Pflegepädagogik erwerben und Dein Durchschnittsgehalt auf stattliche 3.658 Euro brutto im Monat steigern.

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