Pflegedienstleitung (PDL) Gehalt
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Pflegedienstleitung (PDL) Gehalt

Als PDL darfst Du Dich auf ein attraktives Gehaltsniveau freuen: Im Durchschnitt verdienst Du etwa 4.694 Euro brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt von 56.328 Euro entspricht. Auch der Berufseinstieg ist mit einem monatlichen Bruttogehalt von durchschnittlich 4.398 Euro bereits sehr attraktiv – das entspricht einem Jahresgehalt von 52.776 Euro. Je nach Region, Alter, Erfahrung, Qualifikation und Einrichtung kann Dein Gehalt teilweise jedoch stark variieren. Wie genau das aussieht - und was Du sonst noch über das Gehalt von Pflegedienstleitungen wissen solltest - liest Du hier! 

Pflegedienstleitung – Gehalt während der Weiterbildung

Während Deiner Weiterbildung zur PDL musst Du keine finanziellen Einbußen befürchten: Da es sich um eine Weiterbildung und nicht um eine Ausbildung handelt, erhältst Du weiterhin Dein gewohntes Gehalt als Pflegefachkraft. Die Weiterbildung selbst dauert in Vollzeit ein Jahr, in Teilzeit zwei Jahre.

Pflegedienstleitung – Gehalt zum Berufseinstieg

Die Vergütung als PDL orientiert sich häufig an Tarifverträgen, wobei Du je nach Verantwortungsbereich und Anzahl der Dir unterstellten Mitarbeiter:innen in die Entgeltgruppen P12 bis P16 eingruppiert wirst. Die aktuelle Tarifsituation (Stand 2024) gestaltet sich wie folgt:

In der Einstiegsgruppe P12 beginnt Dein Gehalt bei 4.398 Euro und kann sich mit zunehmender Erfahrung bis auf 5.187 Euro steigern. In der höchsten Gruppe P16 startest Du bereits bei 4.948 Euro und kannst bis zu 6.552 Euro erreichen. Besonders erfreulich: Die Gehaltsentwicklung ist planbar, denn nach festgelegten Zeiträumen rückst Du automatisch in die nächste Stufe vor.

 

Pflegedienstleitung – Gehalt nach Art der Einrichtung

Dein konkretes Gehalt als PDL wird von diversen Faktoren beeinflusst. Entscheidend ist zunächst die Art Deiner Einrichtung: Große Krankenhäuser bieten oft bessere Verdienstmöglichkeiten als kleinere Einrichtungen. Auch die Trägerschaft spielt eine wichtige Rolle – öffentliche Einrichtungen vergüten in der Regel nach Tarif, während private oder kirchliche Träger oft eigene Gehaltsstrukturen haben.

Interessanterweise kann eine Position in einer privaten Einrichtung durchaus lukrativer sein als eine tarifgebundene Stelle: Hier hast Du die Möglichkeit, Dein Gehalt individuell zu verhandeln und dabei jen nach Expertise und Verhandlungsstärke höhere Bezüge zu erreichen als im öffentlichen Dienst.

 

Pflegedienstleitung – Tarifsysteme

 

In der deutschen Pflegelandschaft existieren verschiedene Tarifsysteme: Der TVöD-P gilt als wichtigster Tarifvertrag in der Krankenpflege, gefolgt von den Tarifverträgen der großen Wohlfahrtsverbände wie Caritas, Deutsches Rotes Kreuz und Diakonie. Unabhängig vom gewählten Tarifsystem profitierst Du von einem transparenten Stufensystem: Nach einem Jahr in Stufe 1 erfolgt der Aufstieg in Stufe 2, nach zwei weiteren Jahren in Stufe 3, und so weiter.

Der Diakonie-Tarif beispielsweise sieht folgende monatliche Bruttogehälter vor (Auszug):

P16: 4.948,85 € bis 6.552,17 €

P15: 4.847,09 € bis 6.007,57 €

P14: 4.734,92 € bis 5.849,82 €

P13: 4.622,78 € bis 5.457,55 €

P12: 4.398,42 € bis 5.187,87 €

Pflegedienstleitung (PDL) – Gehalt nach Bundesländern

 

Als PDL musst Du je nach Deinem Einsatzort mit Gehaltsunterschieden rechnen, wobei besonders das deutliche Ost-West-Gefälle hervorsticht: In Baden-Württemberg kannst Du mit dem höchsten Durchschnittsgehalt von 5.147 Euro rechnen. Im Vergleich dazu fällt das Gehalt in Sachsen mit durchschnittlich 4.222 Euro deutlich niedriger aus.

Besonders attraktive Gehälter findest Du in den Großstädten: Stuttgart, Düsseldorf, München und Wiesbaden führen die Liste der bestbezahlenden Städte an. Auch in Mainz und Hamburg darfst Du Dich über überdurchschnittliche Vergütungen freuen. Berlin positioniert sich mit einem Durchschnittsgehalt von 4.525 Euro im oberen Mittelfeld. Bayern und Nordrhein-Westfalen stechen ebenfalls mit attraktiven Gehältern hervor. Für das Saarland und Bremen liegen leider nicht genügend Daten vor, um verlässliche Aussagen treffen zu können.

Die Gehälter variieren auch je nach Art Deiner Einrichtung: In Rehabilitationskliniken oder Kinderkliniken, wo Du im Personalmanagement tätig bist, findest Du oft besonders attraktive Vergütungsstrukturen.

 

Pflegedienstleitung – Gehalt nach Alter und Geschlecht

 

Dein Gehalt als PDL entwickelt sich mit zunehmendem Alter und wachsender Berufserfahrung kontinuierlich nach oben. Für unter 25-Jährige liegen keine aussagekräftigen Daten vor, was nicht überrascht – schließlich benötigst Du erst einmal entsprechende Berufserfahrung, bevor Du die PDL-Weiterbildung absolvieren kannst. 

In der Altersgruppe von 25-54 Jahren:

  • Frauen verdienen durchschnittlich 4.491 Euro
  • Männer erreichen im Schnitt 4.967 Euro
  • Der Median liegt bei 4.608 Euro

Ab 55 Jahren steigen die Gehälter auf:

  • Frauen: 4.820 Euro
  • Männer: 5.672 Euro
  • Der Median erreicht 4.959 Euro

Im Gesamtdurchschnitt über alle Altersgruppen:

  • Frauen: 4.655 Euro
  • Männer: 5.319 Euro
  • Median: 4.783 Euro

Leider existiert auch in der Pflege noch immer ein geschlechtsspezifischer Gehaltsunterschied. Im Durchschnitt verdienen Frauen monatlich 169 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Dieser Unterschied verstärkt sich sogar mit zunehmendem Alter.

Ein entscheidender Faktor für Dein Gehalt ist übrigens nicht nur das Alter selbst, sondern vor allem die Dauer Deiner Betriebszugehörigkeit: Je länger Du einer:m Arbeitgeber:in treu bleibst, desto besser sind Deine Chancen auf ein höheres Gehalt. Viele Arbeitgeber:innen honorieren langjährige Mitarbeiter:innen zusätzlich mit attraktiven Zusatzleistungen wie einer privaten Krankenversicherung oder steuerfreien Sachbezügen.

 

Gehalt der Pflegedienstleitung im Vergleich mit anderen Berufen

 

Als PDL positionierst Du Dich gehaltstechnisch sehr gut im Gesundheitswesen. Die Vergleichswerte zeigen, dass Du deutlich mehr verdienst als Fachkräfte in der Alten- oder Krankenpflege. Die konkreten Unterschiede variieren je nach Bundesland: In Baden-Württemberg beispielsweise liegt Dein Gehalt als PDL etwa 40 Prozent über dem einer Altenpflegekraft und rund 25 Prozent über dem einer Krankenpflegekraft. Bundesweit beträgt der durchschnittliche Gehaltsvorsprung etwa 1.100 Euro gegenüber der Altenpflege und circa 600 Euro gegenüber einer Pflegefachkraft.

Hier kommt ein detaillierter Überblick über die monatlichen Durchschnittsgehälter verschiedener Berufe im Gesundheitswesen:

 

Pflegedienstleitung – Mehr Gehalt durch Fort- und Weiterbildungen

 

Als Pflegedienstleitung hast Du Glück im Unglück: Der anhaltende Fachkräftemangel in der Pflege belastet die Branche zwar sehr, führt aber gleichzeitig zu kontinuierlich steigenden PDL-Gehältern. Besonders mit gezielten Weiterbildungen kannst Du Dein Gehaltspotenzial weiter steigern. Da sich gerade der Management-Bereich rasant weiterentwickelt, empfehlen wir Dir, regelmäßig an Seminaren und Weiterbildungen teilzunehmen. 

Besonders wertvoll für Gehaltsverhandlungen sind Kurse in:

  • Konfliktmanagement
  • Mitarbeiterführung
  • Gesundheitsmanagement
  • IT im Gesundheitswesen

Noch bessere Karriere- und Gehaltsperspektiven eröffnet Dir ein passendes Studium:

  • Master of Social Management
  • Master of Science
  • Master of Public Health
  • Sozialgerontologie
  • Supervisor

Ein wichtiger Tipp für Deine Gehaltsverhandlungen: Diese finden üblicherweise alle zwei Jahre statt. Bereite Dich gut vor und stelle sicher, dass Deine Leistungen die angestrebte Gehaltserhöhung rechtfertigen.

Denk auch an alternative Benefits wie:

  • Private Krankenversicherung
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Fahrtkostenerstattung
  • Steuerfreie Sachbezüge

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Gehalt in der Pflege