Altenpfleger:in

Altenpfleger:in

17. Oktober 2024
Autor: Pflegia

Altenpfleger:in

Beruf und Ausbildung

Du möchtest Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt unterstützen, ihnen im Alltag helfen und medizinische Pflege leisten? Dann ist der Beruf als Altenpfleger:in vielleicht genau das Richtige für Dich. Die Altenpflege spielt aufgrund des demografischen Wandels eine immer wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft. Obwohl die Arbeit herausfordernd sein kann, bietet sie Dir die Chance auf eine erfüllende Karriere. Wir stellen Dir das Berufsbild der Altenpflege vor samt Informationen zu Ausbildung und Gehalt, Einblicken in den Arbeitsalltag und Perspektiven für Deine berufliche Zukunft.

 

Was machen Altenpfleger:innen?

 

Als Altenpfleger:in unterstützt Du ältere Menschen dabei, ihren Alltag zu meistern und ihre Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Du hilfst bei täglichen Aktivitäten wie der Körperpflege, dem Anziehen oder der Nahrungsaufnahme. Zudem übernimmst Du medizinische Aufgaben wie das Verabreichen von Medikamenten oder das Wechseln von Verbänden. Du bist nicht nur Pflegekraft, sondern auch Vertrauensperson, motivierst zu sozialen Aktivitäten und stehst bei persönlichen Anliegen zur Seite. Ob in Pflegeeinrichtungen oder im häuslichen Umfeld—Deine Arbeit trägt dazu bei, Senior:innen ein würdevolles und erfülltes Leben zu ermöglichen.

 

Als ambulante Altenpflegekraft arbeitest Du zudem eng mit den Angehörigen zusammen und zeigst ihnen wichtige Pflegetechniken. Zusätzlich kümmerst Du Dich um organisatorische Aufgaben: Du ermittelst den individuellen Pflegebedarf, planst und dokumentierst Pflegemaßnahmen und trägst zur Qualitätssicherung bei. Auch die Verwaltung des Arzneimittelbestands gehört zu Deinen Verantwortlichkeiten.

 

Die Ausbildung zum:zur Altenpfleger:in

 

Die Ausbildung zur:m Altenpfleger:in ist vielseitig und kombiniert theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung. Seit 2020 erfolgt die Pflegeausbildung generalistisch, das heißt, sie vereint die Altenpflege mit der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Kinderkrankenpflege. In den ersten beiden Jahren erlernst Du grundlegende Pflegekompetenzen. Im dritten Jahr hast Du die Möglichkeit, Dich auf Altenpflege zu spezialisieren oder die generalistische Ausbildung als Pflegefachmann:frau abzuschließen.

 

Zugangsvoraussetzungen

 

Um die Ausbildung zu beginnen, benötigst Du:

 

●      Einen mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss) oder

●      Einen Hauptschulabschluss plus:

○      Eine abgeschlossene, mindestens zweijährige Berufsausbildung oder

○      Eine abgeschlossene Ausbildung als Altenpflegehelfer:in oder Krankenpflegehelfer:in.

 

Darüber hinaus solltest Du gesundheitlich geeignet sein und einen aktuellen Impfschutz besitzen, zum Beispiel gegen Hepatitis, Masern und Röteln. Ein Vorpraktikum in der Pflegebranche kann Deine Bewerbung stärken und Dir erste Einblicke in den Berufsalltag geben.

 

Wichtig sind aber auch Deine persönlichen Eigenschaften: Empathie, Verantwortungsbewusstsein und Freude am Umgang mit älteren Menschen. Du solltest keine Berührungsängste haben und kommunikativ sein. Psychische Stabilität, Ruhe und Geduld sind ebenfalls entscheidend, besonders in der Betreuung von Menschen mit Demenz.

 

Ausbildungsaufbau

 

Die Ausbildung ist dual organisiert und dauert in der Regel drei Jahre. Sie kombiniert:

 

●      Theoretische Ausbildung: An der Pflegeschule erwirbst Du in rund 2.100 Stunden Kenntnisse in Pflegewissenschaft, Medizin, Recht und Ethik. Fächer wie Kommunikation, Pflegeplanung und spezielle Pflege bei altersbedingten Erkrankungen stehen auf dem Stundenplan.

 

●      Praktische Ausbildung: In etwa 2.500 Stunden sammelst Du praktische Erfahrungen in verschiedenen Pflegeeinrichtungen. Du wendest Dein theoretisches Wissen an, lernst den Umgang mit Patient:innen und arbeitest im Team mit erfahrenen Pflegekräften.

 

Ausbildungsinhalte

 

Während der Ausbildung beschäftigst Du Dich mit folgenden Themen:

 

●      Grundlagen der Pflege: Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre

●      Pflegeprozesse planen und dokumentieren: Erstellung individueller Pflegepläne und fachgerechte Dokumentation

●      Medizinische Aufgaben: Wundversorgung, Medikamentengabe und Vitalzeichenkontrolle

●      Kommunikation und Beratung: Gespräche mit Patient:innen und Angehörigen führen, Anleitung zur Selbsthilfe

●      Rechtliche und ethische Grundlagen: Patientenrechte, Datenschutz und berufsethische Prinzipien

●      Spezielle Pflege: Umgang mit Demenz, Palliativpflege und Schmerzmanagement

●      Praktische Übungen und Projektarbeiten ergänzen den Unterricht und ermöglichen Dir, das Gelernte direkt anzuwenden.

 

Theorieteil der Ausbildung in der Altenpflege

 

Im theoretischen Teil Deiner Ausbildung zur:m Altenpfleger:in erwirbst Du fundiertes Fachwissen, das die Grundlage für Deine praktische Arbeit bildet. An der Pflegeschule lernst Du alles über Anatomie, Physiologie und die häufigsten Alterskrankheiten. Du setzt Dich mit Pflegewissenschaften auseinander und erfährst, wie Du Pflegeprozesse planst und dokumentierst. Kommunikation ist ein zentrales Thema: Du übst, wie Du empathisch mit Senior:innen und ihren Angehörigen sprichst. Außerdem stehen Ethik und Recht auf dem Lehrplan, damit Du über die gesetzlichen Rahmenbedingungen und berufsethischen Prinzipien Bescheid weißt.

 

Praxisteil der Ausbildung zum:zur Altenpfleger:in

 

In der praktischen Ausbildung wendest Du Dein theoretisches Wissen direkt an. Du arbeitest in Pflegeeinrichtungen wie Altenheimen, ambulanten Pflegediensten oder Krankenhäusern. Unter Anleitung erfahrener Pflegekräfte unterstützt Du ältere Menschen bei der Körperpflege, beim Anziehen und bei der Nahrungsaufnahme. Du übernimmst medizinische Aufgaben wie das Messen von Blutdruck und Puls, das Verabreichen von Medikamenten oder die Wundversorgung. Zudem lernst Du, wie Du Pflegepläne erstellst und dokumentierst. Der direkte Kontakt mit den Senior:innen hilft Dir, Deine sozialen Kompetenzen zu stärken und ein Gefühl für ihre Bedürfnisse zu entwickeln.

 

Dauer der Ausbildung für Altenpfleger:innen

 

Die Ausbildung zur:m Altenpfleger:in dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt in Vollzeit. Unter bestimmten Bedingungen ist auch eine Teilzeitausbildung möglich, die entsprechend länger dauert. Während dieser Zeit wechseln sich Theorie- und Praxisphasen ab, sodass Du kontinuierlich zwischen Pflegeschule und Ausbildungsbetrieb pendelst. So kannst Du das Gelernte direkt in der Praxis anwenden und Dein Wissen vertiefen.

 

Ort der Ausbildung

 

Deine Ausbildung findet an zwei Hauptorten statt:

 

●      Pflegeschule: Hier hast Du den theoretischen Unterricht. Die Schulen sind meist staatlich anerkannt und auf Pflegeberufe spezialisiert. Sie befinden sich oft in der Nähe Deines Wohnortes oder Deines Praxisbetriebs.

 

●      Praxisbetrieb: Das kann ein Altenpflegeheim, ein ambulanter Pflegedienst oder eine geriatrische Klinik sein. Manche Ausbildungen bieten auch die Möglichkeit, in verschiedenen Einrichtungen Erfahrungen zu sammeln, um ein breites Spektrum der Altenpflege kennenzulernen.

 

Ausbildungsabschluss

 

Am Ende der Ausbildung legst Du ein staatliches Examen ab, das aus schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfungen besteht. Mit dem erfolgreichen Bestehen erhältst Du die Berufsbezeichnung "staatlich anerkannte:r Altenpfleger:in" oder - bei der generalistischen Ausbildung - "Pflegefachmann:frau". Dieser Abschluss ist bundesweit anerkannt und qualifiziert Dich für vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Gesundheits- und Pflegewesen.

 

Berufliche Perspektiven nach der Ausbildung für Altenpfleger:innen

 

Nach der Ausbildung stehen Dir zahlreiche Wege offen. Du kannst in verschiedenen Einrichtungen arbeiten, zum Beispiel in:

 

●      Stationären Pflegeeinrichtungen: Altenheime, Pflegeheime, Hospize

●      Ambulanten Pflegediensten: Betreuung von Senior:innen in ihrem eigenen Zuhause

●      Krankenhäusern und Kliniken: Spezialisierte geriatrische Abteilungen

 

Auch Deine Karriereaussichten sind vielversprechend! Mit Berufserfahrung und entsprechenden Weiterbildungen kannst Du Dich spezialisieren oder aufsteigen in die folgenden Berufe:

 

●      Fachkraft für Gerontopsychiatrie

●      Pflegedienstleitung

●      Dozent:in in der Pflegeausbildung

 

Darüber hinaus ist ein Studium möglich - etwa in Pflegewissenschaften oder Gesundheitsmanagement - und eröffnet Dir weitere Karrieremöglichkeiten. Angesichts des demografischen Wandels sind qualifizierte Altenpfleger:innen sehr gefragt, sodass Deine Berufsaussichten ausgezeichnet sind.

 

Gehalt für Altenpfleger:innen

Altenpfleger:in - Gehalt in der Ausbildung

 

Während Deiner Ausbildung zur:m Altenpfleger:in erhältst Du bereits eine Vergütung. Die Höhe des Ausbildungsgehalts kann je nach Bundesland, Einrichtung und Tarifvertrag variieren. In der Regel steigert sich das Gehalt mit jedem Ausbildungsjahr. Im ersten Ausbildungsjahr kannst Du mit etwa 1.100 bis 1.200 Euro brutto monatlich rechnen. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf ungefähr 1.200 bis 1.300 Euro, und im dritten Jahr kannst Du bis zu 1.400 Euro brutto verdienen. Zusätzlich können Zuschläge für Schicht-, Wochenend- oder Feiertagsarbeit hinzukommen. Ausbildungsbetriebe, die tariflich gebunden sind, bieten oft höhere Vergütungen und bessere Arbeitsbedingungen.

 

Altenpfleger:in - Gehalt im Beruf

 

Nach erfolgreichem Abschluss Deiner Ausbildung steigst Du als Fachkraft in den Beruf ein. Das Einstiegsgehalt liegt durchschnittlich zwischen 2.400 und 2.800 Euro brutto im Monat, abhängig von Region, Arbeitgeber und Tarifbindung. Mit zunehmender Berufserfahrung und durch Weiterbildungen kannst Du Dein Gehalt steigern. So sind mit einigen Jahren Berufspraxis und speziellen Qualifikationen Gehälter von über 3.000 Euro brutto möglich. Wenn Du Führungspositionen übernimmst, beispielsweise als Pflegedienstleitung, kann das Gehalt weiter ansteigen. Zuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsdienste verbessern Dein Einkommen zusätzlich.

 

Altenpfleger:in – Aufgaben im Arbeitsalltag

 

Im täglichen Berufsleben übernimmst Du als Altenpfleger:in eine Vielzahl von Aufgaben, die sowohl pflegerischer als auch sozialer Natur sind. Du unterstützt Senior:innen bei der Körperpflege, beim An- und Auskleiden sowie bei der Nahrungsaufnahme. Medizinische Tätigkeiten gehören ebenfalls zu Deinem Alltag: Du misst Blutdruck und Puls, verabreichst Medikamente nach ärztlicher Anweisung und kümmerst Dich um Wundversorgungen. Die Dokumentation der Pflegemaßnahmen ist ein wichtiger Teil Deiner Arbeit, um den Pflegeprozess transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Darüber hinaus bist Du Ansprechpartner:in für die Bewohner:innen und deren Angehörige, führst Gespräche, spendest Trost und förderst soziale Aktivitäten. Die Zusammenarbeit im Team und mit anderen Berufsgruppen wie Ärzt:innen oder Therapeut:innen ist essenziell für eine ganzheitliche Versorgung.

 

Altenpfleger:in – Arbeitszeiten

 

In der Altenpflege sind flexible Arbeitszeiten üblich, da Pflegeeinrichtungen rund um die Uhr besetzt sein müssen. Du arbeitest in Schichtsystemen, die Früh-, Spät- und Nachtdienste sowie Wochenend- und Feiertagsarbeit umfassen können. Diese Vielfalt erfordert eine gewisse Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Die genauen Arbeitszeiten hängen von Deinem Arbeitgeber und der Art der Einrichtung ab. Zwar kann die Schichtarbeit eine Herausforderung sein - sie bietet Dir aber auch die Möglichkeit, unter der Woche freie Tage zu haben und Deinen Alltag abwechslungsreich zu gestalten. Wichtig ist dabei, dass Du ein gutes Zeitmanagement beherrschst und auf Deine Work-Life-Balance achtest.

 

Weiterbildungsmöglichkeiten für Altenpfleger:innen

 

Möchtest Du Dich als Altenpfleger:in weiterentwickeln, kannst Du Dich nach einigen Jahren Berufserfahrung spezialisieren oder zusätzliche Qualifikationen erwerben:

 

●      Fachweiterbildungen: Spezialisierungen in Bereichen wie Gerontopsychiatrie, Palliativpflege oder Intensivpflege ermöglichen Dir, Expertenwissen aufzubauen.

●      Leitungsfunktionen: Mit Weiterbildungen zur Wohnbereichsleitung, Pflegedienstleitung oder Heimleitung kannst Du Führungsverantwortung übernehmen.

●      Pflegepädagogik und -management: Ein Studium in diesen Bereichen eröffnet Dir Karrierewege in der Ausbildung von Pflegekräften oder im Management von Pflegeeinrichtungen.

●      Beratung und Case Management: Als Pflegeberater:in unterstützt Du Senior:innen und ihre Angehörigen bei der Organisation von Pflegeleistungen und hilfst im Gesundheitsmanagement.

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